Masern und Röteln - Häufig gestellte Fragen und Antworten
Soll gegen Masern oder Röteln monovalent oder mit Kombinationsimpfstoffen geimpft werden?
Ist die Impfung gegen Masern auch für Erwachsene empfohlen?
Sind bei der MMR-Impfung Impfabstände zu anderen Impfungen einzuhalten?
Ist es möglich, die MMR-Impfung auch schon vor dem zwölften Lebensmonat zu geben?
Wann soll die zweite Impfung durchgeführt werden?
Ist eine Impfung mit MMR-Impfstoff bei Hühnereiweißallergie möglich?
Treten Masern bei geimpften Personen auf?
Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden?
Sind Impfmasern infektiös?
Kann bei Kindern auf eine zweite Impfung gegen MMR verzichtet werden und stattdessen eine serologische Überprüfung der Antikörper gegen Masern-, Mumps- und Rötelnviren (Titerkontrolle) nach der ersten MMR-Impfung durchgeführt werden?
Masernimpfung
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit.
Masern sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Jeder, der jünger als 43 Jahre alt ist, sollte seinen Masernschutz überprüfen. Denn vor 1970 spielte die Impfung gegen Masern in Deutschland keine große Rolle.
Was sind Masern und wie werden sie übertragen?
Masern sind eine durch den Masernvirus hervorgerufene hochansteckende Infektionskrankheit, die das Immunsystem schwächt. Die Viren werden durch sehr feine Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Bereits fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags sind Infizierte ansteckend. Die sogenannten Impfmasern, die etwa 10 Tage nach einer Masernimpfung– auch in Verbindung mit Fieber– auftreten können, sind nicht infektiös.
Warum sind Masern so gefährlich?
Eine Masernerkrankung kann zu ernsthaften Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Gehirnentzündung führen. Vor allem Kinder unter fünf Jahren und Erwachsene über 20 Jahren tragen ein hohes Risiko für Spätfolgen. Bei Kindern, die im ersten Lebensjahr an Masern erkranken, kann in seltenen Fällen auch Jahre nach dem Krankheitsausbruch eine chronische Gehirnentzündung auftreten, die stets tödlich verläuft. Laut Statistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI) sterben zwei von 1000 Patienten an den Folgen einer Masern-Infektion.
Masern: Wie viele Impfungen sind notwendig?
Eine vollständige Masernimpfung besteht aus zwei Impfdosen, die im Abstand von vier Wochen verabreicht werden müssen. Erst die zweite bringt den vollständigen Schutz. Im Impfpass müssen seit Kindesalter beide Impfungen vermerkt sein. Wer diese nicht hat oder keine Informationen findet, lässt am besten die Impfungen gegen die Krankheit auffrischen. Damit schützen erwachsene Frauen gleichzeitig ihren Nachwuchs- der Impfschutz muss aber bereits vor einer Schwangerschaft bestehen.
Ab wann können Babys gegen Masern geimpft werden?
Babys können erst ab dem zehnten Monat geimpft werden. Normalerweise haben Kinder im ersten Lebensjahr den sogenannten Nestschutz. Immunisierte Mütter geben diesen durch das Aufwachsen im Mutterleib und die Muttermilch an ihre Kinder weiter. Die zweite Impfung sollte im Alter von 15-23 Monaten durchgeführt werden und kann frühestens 4 Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. Danach besteht ein lebenslanger Schutz.
Masern-Impfung während der Schwangerschaft?
Frauen, die schwanger werden wollen, sollten sich frühzeitig um einen Schutz kümmern. Während der Schwangerschaft darf nicht gegen Masern geimpft werden, da es sich um einen Lebendimpfstoff handelt. Nach der Impfung sollte eine Schwangerschaft für 3 Monate vermieden werden. Gegen das Stillen nach einer Masernimpfung spricht aus medizinischer Sicht nichts. Männer sollten ebenfalls ins Impfbuch schauen. Sind sie nicht geimpft, tragen sie dazu bei, dass sich der Masernvirus weiter ausbreitet.
Sollten sich Erwachsene gegen Masern impfen lassen?
Erwachsene sollten Masern und den Masern-Impfschutz sehr ernst nehmen. Sie erkranken in der Regel sogar schwerer als Kinder. Die Impfung gegen Masern wird daher allen Erwachsenen empfohlen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist.
Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Masern-Impfung?
Der Impfstoff kann im Einzelfall zu Hautrötungen, Schwellungen, Fieber und leichtem Hautausschlag führen - kein Vergleich zu den Effekten und möglichen Spätfolgen einer Masern-Erkrankung.
Warum treten vermehrt Fälle von Masern auf?
Vor 1970 hat die Bevölkerung durch nationale Masern-Wellen einen natürlichen Impfschutz aufgebaut. Aufgrund steigender Impfzahlen verschwand diese natürliche Immunisierung. Nun werden die Impflücken zum Problem. Der Masernausbruch in Berlin Anfang 2015 begann unter Asylbewerbern aus Bosnien, Herzegowina und Serbien. Der Grund: In den Bürgerkriegswirren der 1990er Jahre konnte in diesen Ländern nicht mehr durchgängig geimpft werden.
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Masern-Informationen beim Bundesgesundheitsministerium
Quelle: dpa/RKI/Bundesgesundheitsministerium
Aktualisierung: Mittwoch, 25. Februar 2015 11:54 Uhr
Masernimpfung und Schwangerschaft
Wenn Sie ein Baby planen, sollten Sie sich unbedingt vor der Schwangerschaft impfen lassen
Eine Infektion mit Masern während der Schwangerschaft erhöht die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt. Durch eine Maserninfektion in der Schwangerschaft steigt auch das Risiko anderer schwerer Erkrankungen (z. B. Lungenentzündung).
Geimpfte Mütter schützen mit den Antikörpern auch ihr Kind.
Zeitplan für die Impfung:
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) rät: Die Impfung sollte mindestens drei Monate vor Beginn der Schwangerschaft aufgefrischt werden. Auch Frauen, die bereits einmal gegen Masern geimpft wurden, sollen den Impfschutz auffrischen lassen.
Bitte beachten Sie: Eine Impfung während der Schwangerschaft ist nicht mehr möglich.